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Mag. Raphael Höfinger

Psychotherapeut (Individualpsychologie)

Meine Methode – die Individualpsychologie

In Österreich muss jeder/jede Psychotherapeut*in im Zuge der Psychotherapieausbildung eine hier anerkannte Psychotherapiemethode erlernen. In meinem Fall handelt sich hierbei um die psychoanalytische Methode der Individualpsychologie. Diese durfte ich an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien im Ausbildungszweig Individualpsychologie SFU erlernen.

Was ist die Individualpsychologie?

Die Individualpsychologie ist eine von Alfred Adler begründete Psychotherapiemethode und gehört zu den in Österreich anerkannten Psychotherapieschulen. Adler war einst ein Schüler und Wegbegleiter Sigmund Freuds und sagte sich jedoch nach einiger Zeit auf Grund von Unstimmigkeiten los und gründete seine eigene Schule. Die Individualpsychologie ist daher von ihren ursprünglichen Wurzeln bis heute eine psychoanalytische Psychotherapiemethode. Der Fokus in dieser Methode liegt daher auf Reflexion und Erkenntnis. Heilung erfolgt in der Individualpsychologie durch Lösung unbewusster Konflikte und Freilegung des unbewussten. Aus diesem Grund vergleiche ich die Arbeit eines psychoanalytischen Psychotherapeuten auch immer wieder gerne mit jener eines Archäologen.

stimmungsbegleitendes bild

Welche Individualpsychologischen Konzepte gibt es?

Neben der Freilegung des Unbewussten zeichnet sich die Individualpsychologie noch durch eine Reihe eigener Konzepte aus, die ich Ihnen hier in Kurzform näher bringen möchte:

  • Die Finalität: Dieses Konzept besagt, dass hinter jeder Handlung nicht nur ein „warum“, also wodurch wurde es ausgelöst steht. Es ergänzt das Kausalitätsprinzip um die Frage des „wohin?“, also was für eine Absicht, was für ein Ziel hinter einer Handlung steckt. Dieses Konzept bietet daher eine zusätzliche Nuance im Verstehen des menschlichen Verhaltens.

  • Das horizontale und vertikale Streben: Diesem Konzept liegt die Grundannahme zu Grunde, dass wir Menschen alle soziale Wesen sind und nach Gemeinschaft streben (horizontales Streben). Gelingt es einem Menschen nicht, diesem Gemeinschaftsstreben nachzukommen und dieses zu erfüllen, wendet er/ sie sich in Richtung des vertikalen Strebens. Einem Streben nach Macht und Kontrolle über andere Menschen als neurotischer Reparaturversuch des nicht geglückten Gemeinschaftsstrebens.

  • Der Lebensstil: Wir alle sehen die Welt durch unsere ganz eigene Brille. Insbesondere wenn wir jung sind, sind diese Brillengläser noch in Veränderung. Wenn wir uns quasi für ein fixes und dauerhaftes Brillenmodell und damit Sichtweise auf die Welt entschieden haben, ist das der sogenannte Lebensstil. Ein Konzept nach dem wir auf unsere ganz eigene Weise die Welt sehen und in ihr Leben.

Woher kommt der Name Individualpsychologie?

Zu guter Letzt möchte ich noch die offensichtliche Frage beantworten. Warum heißt die Individualpsychologie Individualpsychologie, wenn sie sich doch mehr um Gemeinschaft dreht und auch die psychoanalytischen Wurzeln keine Erwähnung finden? Bezüglich der psychoanalytischen Wurzeln ist es ganz einfach. Diese wurden einst im Schulennamen erwähnt aber wieder fallen gelassen. Als Alfred Adler sich von Freud lossagte und seine eigene Schule gründete, hieß sie ursprünglich nicht Individualpsychologie sondern Freie Psychoanalyse. Woher kommt dann der Name Individualpsychologie? Das kommt daher, dass die Individualpsychologie den Menschen ganzheitlich betrachtet. Körper, Geist und Seele sind als Teile des ganzen und nicht separat voneinander zu betrachten. Sie sind damit unteilbar → Lateinisch individuus. So kam es zur Individualpsychologie.